Die Interviews des Fuerteventura Magazine
September 2023

Lola García - Präsidentin des Cabildo von Fuerteventura

„Ich bin davon überzeugt, dass diese Legislaturperiode die vorgesehenen vier Jahre dauern wird”

Lola García - Präsidentin des Cabildo von Fuerteventura

Wir haben ihre politische Laufbahn seit Jahren verfolgt und freuen uns zu sehen, dass sie es geschafft hat, die erste Frau an der Spitze des Cabildo von Fuerteventura zu werden. In der letzten Legislaturperiode, als wir sie als Vizepräsidentin des Cabildo interviewten, konnten wirfeststellen, dass sie so freundlich und offen ist, wie wir sie in Erinnerung behalten hatten. Aus all diesen Gründen ist es uns eine Freude, ihr zu ihrem neuen Amt zu gratulieren.

Glauben Sie – nach Ihren Erfahrungen, die Sie in der letzten Legislaturperiode gemacht haben – dass es dieses Mal für vier Jahre sein wird?

Ich bin davon überzeugt. Das Abkommen mit Blas Acosta und dem PSOE beruht auf gegenseitigem Vertrauen, Zuverlässigkeit und Respekt. Wir sprechen offen und diskutieren alles, bis wir uns einigen.

Es ist auch gut für die ganze Insel, dass die politischen Führer in der Lage sind zusammenzuarbeiten, denn sonst steht alles still.

Wir haben vier Jahre hinter uns, in denen die Regierung dreimal gewechselt hat, und fast keines der Projekte, die wir 2019 hatten, wurde verwirklicht. Aus diesem Grund stehen wir vor denselben Herausforderungen wie Anfang 2019. Die größte davon ist das Wasser. Wir wissen, dass dies ein sehr ernstes Problem ist, denn es handelt sich nicht nur um die üblichen Ausfälle im Verteilungsnetz, sondern wir sind uns bewusst, dass die Produktion zunehmen muss.

Die Bevölkerung ist gewachsen …

Deshalb haben wir zusammen mit dem Insel-Konsortium für Wasser mit der Planung begonnen und arbeiten bereits am dritten hydrologischen Plan für Fuerteventura, der die nächsten 20 Jahre abdecken muss und nicht nur die aktuellen Probleme. Unser derzeitiger Beauftragter für diesen Bereich, Adargoma Hernández, ist bereits früh morgens im Konsortium, hat Kontakt zu den Mitarbeitern und weiß, was vor sich geht. Er ist fast 24 Stunden am Tag im Einsatz. Die neue Entsalzungsanlage im Süden der Insel ist unverzichtbar, um die Wassermenge zu steigern. Sie hateine Kapazität von 15.000 m³, und dafür wird ein großes Stück Land benötigt. Wir haben den Beauftragten für Wasser der Regierung der Kanaren, Manuel Miranda, hinzugezogen, um uns bei der Untersuchung des Ortes zu unterstützen. Er kennt die Situation dieser Insel sehr gut, weil er von hier stammt. Diese neue Entsalzungsanlage wird etwa 30 Millionen Euro kosten. Wir haben mehrere Treffen mit allen Gemeinden abgehalten und sind sehr froh, dass sie alle bereit sind, koordiniert zu arbeiten, was wir sehr schätzen.

Welche weiteren Projekte sind kurzfristig geplant?

Alle sozio-sanitären Infrastrukturen haben Priorität. Das Dossier für das Wohnheim von Gran Tarajal wurde abgeschlossen. Es wurde beschlossen, den Standort zu ändern und es in El Aceitun zu bauen. Bei dem neuen Modell handelt es sich nicht um Makro-Wohnheime, sondern um Mikro-Wohnheime mit maximal 60 Plätzen. Wir warten gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung von Pájara auf das von ihr für geeignet erachtete Grundstück, um ein weiteres Altersheim mit weiteren 60 Plätzen zu bauen und auf diese Weise den alten Menschen zu ermöglichen, so nah wie möglich bei ihren Familien zu sein. Und wir haben bereits den Grundstein für das Wohnheim für psychisch Kranke in Puerto del Rosario gelegt. Es befindet sich in der Nähe des therapeutischen Schwimmbads, das ebenfalls ausgeschrieben wird, damit neben unseren Nutzern die verschiedenen Verbände, die sich um Menschen mit bestimmten Bedürfnissen kümmern, Zugang dazu haben und es bestmöglich nutzen können. Wir haben auch den zuständigen Minister gebeten, hier ein Team einzusetzen, um das Gesetz über Abhängigkeit zu prüfen, da es eine erhebliche Verzögerung gibt. Der Raumordnungsplan, PIOF, muss unbedingt fertiggestellt werden, denn die Flächen müssen ausgewiesen werden. Im Jahr 2015 war er praktisch fertig, aber er musste geändert und angepasst werden, weil sich die Gesetze ab 2017 änderten, und jetzt sind alle diese Unterlagen nicht mehr aktuell und wir müssen wieder bei null anfangen. Wir müssen den Bau von Windparks planen, und der Plan für erneuerbare Energien ist wichtig, aber wir können nicht von sauberer Energie sprechen, wenn wir unsere Landschaft zerstören, die unser Erbe ist und uns von anderen Orten unterscheidet. Die Berücksichtigung dieser Planung würde einen großen Beitrag zur Lösung des Wohnungsproblems auf der Insel leisten.

Ja, das ist heute ein großes Problem.

Es gibt keine Grundstücke für den Wohnungsbau, und die Gemeindeverwaltungen, die keinen Raumordnungsplan haben, trauen sich nicht, Grundstücke zu vergeben, wenn sie nicht in die PIOF-Planung passen.

Meinen Sie den sozialen Wohnungsbau?

Ja, aber es gibt auch keine Wohnungen für Leute, die auf die Insel ziehen und gut verdienen, wie z.B. Ärzte, Lehrer, Geschäftsleute, usw. Das Problem hat auch mit den Ferienwohnungen zu tun, die sich sehr negativ ausgewirkt haben. Ich weiß, dass die Regierung bereits damit begonnen hat, diese Art von Wohnungen zu regulieren, und wir werden auf Fuerteventura entscheiden müssen, in welchen Gebieten diese genehmigt werden können und in welchen nicht, sowie die Qualität dieser Unterkünfte kontrollieren, von denen der Eindruck unserer Insel bei den Touristen, die uns besuchen, abhängt.

Welche anderen Projekte sind geplant?

Der Müll ist eine Herausforderung, mit der wir uns befassen müssen. Wir sind sehr gewachsen und müssen die Müllanlage für die Entsorgung aller Abfälle fertig stellen.Die EU verpflichtet uns dazu. Die Anlage hätte schon im Juni2023fertig sein sollen, und wir sehen, dass sie immer noch nicht fertig ist, weshalb wir sanktioniert werden.Das wird den Plan für Müllbeseitigung und ökologischen Wandel auf der Insel beeinflussen.

 

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